E-Mail-Betrug mit der Forderung nach Erbschaftsgeldern
Cyberkriminelle entwickeln ihre Methoden, um Menschen zu täuschen, ständig weiter und nutzen dabei menschliche Emotionen wie Aufregung, Dringlichkeit und Angst aus. Eine hartnäckige Betrugsmasche, die ahnungslose Opfer ins Visier nimmt, ist der E-Mail-Betrug „Claim Inheritance Money“, bei dem die Empfänger mit falschen Versprechungen eines beträchtlichen Geldsegens angelockt werden. Das Verständnis der bei dieser Betrugsmasche verwendeten Taktiken ist entscheidend, um die Online-Sicherheit aufrechtzuerhalten und den Diebstahl von Finanz- oder persönlichen Daten zu verhindern.
Inhaltsverzeichnis
Das falsche Versprechen einer Multimillionen-Erbschaft
Die E-Mails mit dem Titel „Claim Inheritance Money“ sind eine Form von nicht vertrauenswürdigem Spam, der den Empfängern vorgaukeln soll, sie seien die Begünstigten einer großen Erbschaft – normalerweise etwa fünf Millionen USD. Diese Nachrichten werden normalerweise mit Betreffzeilen wie „CLAIM OF INHERITIAL“ verschickt, der Wortlaut kann jedoch variieren.
Um ihre Behauptungen glaubwürdig erscheinen zu lassen, fabrizieren Betrüger eine Verbindung zwischen dem Empfänger und einer verstorbenen Person und geben oft an, dass sie denselben Nachnamen hätten. Dieser angebliche Zufall wird als rechtliche Begründung für die Erbschaft dargestellt. Diese E-Mails sind jedoch durch und durch betrügerisch und haben keinerlei Verbindung zu einem legitimen Nachlass oder Finanzinstitut.
Die wahre Absicht: Diebstahl persönlicher und finanzieller Informationen
Das Hauptziel dieser Taktik besteht darin, persönliche und finanzielle Daten zu sammeln oder unter Vorwand Geld zu erpressen. Betrüger, die hinter diesen E-Mails stecken, können vertrauliche Informationen anfordern, wie zum Beispiel:
- Vollständige Namen, Adressen und Telefonnummern
- Von der Regierung ausgestellte Ausweisnummern (Reisepass, Führerschein, Sozialversicherung usw.)
- Bankdaten und Kredit-/Debitkartendetails
- Online-Kontoanmeldungen und Passwörter
Betrüger leiten Opfer häufig auf Phishing-Websites, die als legitime Formulare oder Portale getarnt sind, wo sie unwissentlich ihre vertraulichen Informationen übermitteln. Diese Daten können dann für Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug oder sogar Erpressung verwendet werden.
Die Finanzfalle: Versteckte Gebühren und Zahlungsaufforderungen
Eine weitere Variante dieser Taktik besteht darin, von den Opfern direkt Geld zu verlangen, getarnt als Rechts- oder Bearbeitungsgebühren. Betrüger behaupten möglicherweise, dass Steuern, Transaktionsgebühren, juristische Formalitäten oder Verifizierungsgebühren bezahlt werden müssen, bevor das Erbe freigegeben werden kann. Diese Zahlungen beginnen möglicherweise in kleinen Beträgen, eskalieren jedoch häufig, da die Betrüger immer neue Hindernisse erfinden.
Opfer, die nachgeben, können erhebliche finanzielle Verluste erleiden, ohne jemals tatsächlich Geld zu erhalten. Sobald Betrüger erkennen, dass ein Opfer bereit ist zu zahlen, können sie mit weiteren Forderungen fortfahren und neue Gründe erfinden, um noch mehr Geld herauszuholen.
Zusätzliche Risiken: Malware-Verbreitung und weitere Taktiken
Neben Daten- und Gelddiebstahl können Betrugsversuche im Rahmen von Claim Inheritance Money auch dazu genutzt werden, unsichere Software zu verbreiten. Die E-Mail kann Anhänge oder Links enthalten, die beim Öffnen Trojaner, Ransomware oder Krypto-Miner auf das Gerät des Opfers herunterladen. Diese Bedrohungen können zu weiterem Datendiebstahl, Systemkompromittierung oder unbefugtem Kryptowährungs-Mining führen und sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen betreffen.
Darüber hinaus können Opfer, die auf diese E-Mails antworten, Ziel weiterer Taktiken werden, darunter:
- Vorschussbetrug (Forderung nach Vorauszahlungen für nicht vorhandene Prämien)
- Phishing-Schemata (gefälschte Anmeldeseiten, die Anmeldeinformationen abgreifen)
- Taktiken des technischen Supports (betrügerische Angebote zur Behebung nicht vorhandener Computerprobleme)
- Sextortion-Taktiken (Behauptungen, dass Betrüger über kompromittierende Informationen über den Empfänger verfügen)
So erkennen und vermeiden Sie solche Machenschaften
Um sich vor Cyberkriminellen zu schützen, ist es wichtig, betrügerische E-Mails erkennen zu können. Wichtige Warnsignale für Claim Inheritance Money und ähnliche Taktiken sind:
- Unerwartete Nachrichten über Erbschaften aus unbekannter Quelle
- Dringende Anfragen nach persönlichen oder finanziellen Informationen
- Schlechte Grammatik, Rechtschreibfehler und ungewöhnliche Formatierung in der E-Mail
- Verdächtige Absenderadressen, die nicht mit legitimen Institutionen übereinstimmen
- Aufforderung zur Vorauszahlung von Rechts-, Verwaltungs- oder Überweisungsgebühren
- Anhänge oder Links, die zu unbekannten Websites führen
Was tun, wenn Sie zum Ziel von Angriffen geworden sind?
Wenn Sie eine solche E-Mail erhalten haben, treten Sie nicht mit dem Absender in Kontakt. Betrachten Sie die Nachricht als Spam und löschen Sie sie sofort. Wenn Sie bereits vertrauliche Informationen preisgegeben haben, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Melden Sie den Betrug den entsprechenden Finanzinstituten, Banken und staatlichen Betrugspräventionsbehörden.
- Überwachen Sie Ihre Finanzkonten auf nicht genehmigte Transaktionen.
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung und ändern Sie Ihre Passwörter für die betroffenen Konten.
- Führen Sie einen Sicherheitsscan auf Ihrem Gerät durch, um nach Malware zu suchen.
Abschließende Gedanken
Taktiken wie „Claim Inheritance Money“ zielen auf Neugier und finanzielle Hoffnungen ab. Wer jedoch informiert und skeptisch bleibt, kann vermeiden, Opfer zu werden. Überprüfen Sie unerwartete finanzielle Ansprüche immer über offizielle Rechtskanäle und denken Sie daran, dass bei legitimen Erbschaften von den Empfängern keine Gebühren zu zahlen oder persönliche Informationen in unerwünschten E-Mails preiszugeben sind. Cyberkriminelle sind unerbittlich, aber mit Aufmerksamkeit und Vorsicht können sich Benutzer davor schützen, in ihre Fallen zu tappen, was den Angriff noch effektiver macht.