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China wirft den USA Cyber-Sabotage während der Asiatischen Winterspiele vor

Die Spannungen zwischen den USA und China haben sich auf das digitale Schlachtfeld verlagert, nachdem Peking die US-amerikanische National Security Agency (NSA) öffentlich beschuldigt hat, während der Asiatischen Winterspiele 2025 eine Welle hochentwickelter Cyberangriffe auf wichtige chinesische Infrastruktur durchgeführt zu haben. In einem mutigen Schritt haben die chinesischen Behörden einzelne mutmaßlich an der Operation beteiligte NSA-Agenten benannt und zwei renommierte amerikanische Universitäten in die Operation verwickelt.

Chinesische Behörden zeigen mit dem Finger auf die NSA und die US-amerikanische Wissenschaft

Laut einem Bericht der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua hat die Polizei der Stadt Harbin eine umfassende Untersuchung zu Cyberangriffen rund um die Olympischen Winterspiele im Februar abgeschlossen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die NSA mithilfe ausgeklügelter digitaler Taktiken eine verdeckte Kampagne gegen chinesische Institutionen, darunter den Technologieriesen Huawei, orchestriert hat.

Drei US-Staatsbürger – Katheryn A. Wilson, Robert J. Snelling und Stephen W. Johnson – wurden von den chinesischen Behörden als NSA-Agenten benannt, die „wiederholt Cyberangriffe auf Chinas kritische Informationsinfrastruktur durchgeführt“ hätten. Zu dieser Infrastruktur gehörten Berichten zufolge Sektoren wie Energie, Transport, nationale Verteidigungsforschung und Kommunikation. Auch die University of California und Virginia Tech wurden als beteiligt genannt, allerdings wurden keine weiteren Details zu ihren konkreten Rollen bekannt gegeben.

Die US-Botschaft in Peking lehnte es ab, die Vorwürfe zu kommentieren. Das chinesische Außenministerium erklärte jedoch, man habe seine Bedenken Washington gegenüber formell geäußert. „Wir fordern die USA dringend auf, in der Frage der Cybersicherheit eine verantwortungsvolle Haltung einzunehmen und die grundlosen Verleumdungen und Angriffe auf China einzustellen“, sagte Ministeriumssprecher Lin Jian.

Winterspiele sollen als Deckmantel für digitale Spionage gedient haben

Laut Xinhuas Bericht erfolgten die Cyberangriffe zeitgleich mit den Asiatischen Winterspielen und erreichten ihren Höhepunkt am 3. Februar, zeitgleich mit dem ersten Eishockeyspiel. Ermittler gehen davon aus, dass die NSA gezielt Systeme zur Athletenregistrierung angegriffen hat, um sensible persönliche Daten der Teilnehmer zu stehlen.

Besonders alarmierend ist der Vorwurf der chinesischen Behörden, die NSA habe vorinstallierte Hintertüren in Microsoft Windows-Betriebssystemen auf Geräten in der Provinz Heilongjiang aktiviert. Diese Angriffe seien durch die Nutzung weltweit gemieteter Server und ausländischer IP-Adressen anonym gestaltet worden, was es den Tätern ermöglichte, ihre Herkunft zu verschleiern.

Chinesischen Behörden zufolge dienten die Operationen nicht nur der Überwachung oder Spionage, sondern auch der gezielten Destabilisierung der chinesischen Infrastruktur, der Verursachung öffentlicher Unruhen und der Erlangung vertraulicher Staats- und Unternehmensinformationen.

Der Cyber-Kalte Krieg heizt sich auf

Diese jüngste Welle von Anschuldigungen verschärft die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China noch weiter. Die beiden Supermächte liefern sich einen immer stärkeren Schlagabtausch von Cyber-Anschuldigungen. Erst letzten Monat veröffentlichten die USA Anklagen gegen mutmaßliche chinesische Hacker, denen vorgeworfen wird, amerikanische Regierungsbehörden und Außenministerien in Asien ins Visier genommen zu haben.

China hat lange bestritten, an Cyberspionage im Ausland beteiligt zu sein. In letzter Zeit hat sich die Darstellung jedoch geändert: Die chinesischen Behörden werfen den USA zunehmend ähnliche Operationen gegen chinesische Interessen vor. Im Dezember behauptete Peking, seit Mai 2023 zwei separate US-Cyberangriffe neutralisiert zu haben, die auf den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen chinesischer Technologieunternehmen abzielten. Konkrete Angaben zu diesen Vorfällen fehlten jedoch.

Da Cyberkriege zu einem immer sichtbareren und brisanteren Element der internationalen Beziehungen werden, spiegeln diese jüngsten Anschuldigungen das eskalierende digitale Wettrüsten zwischen den führenden Mächten der Welt wider. Beide Nationen tauschen gegenseitig Schuldzuweisungen aus und verstärken ihre Gegenmaßnahmen. Die Cyberfront dieser geopolitischen Rivalität zeigt keine Anzeichen einer Abkühlung.

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